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Mittwoch, 5. Dezember 2007

Spiegel Online trinkt Wein

Die Textwerkstatt lehrt uns zur Zeit den Umgang mit Interviews.
Was mich persönlich immer stört: Der Fragensteller steht oft völlig im Hintergrund.

Das Interview ist eine der persönlichsten journalistischen Formen überhaupt. Deshalb steht vor jeder Antwort auch der Name des Befragten (Hoffmann) aber die Fragen stellen immer nur FAZ, Spiegel, SZ oder ZEIT.

Warum? Da fragt doch nicht eine ganze Zeitung, sondern (zumeist) ein einzelner Mensch. Zugegeben: Es soll Objektivität und Distanz vermittelt werden. So als hätte auch jeder andere Redaktionskollege die Fragen stellen können. Deswegen fragt die Zeitung selbst.

Dann möchte ich aber gerne wissen, ob es bei diesem Spiegel-Interview mit Dustin Hoffman für die gesamte Redaktion Rotwein gab.

Ich bezweifle es, klicke mich vor bis auf Seite zwei, scrolle ganz nach unten und weiß nun: Es trinkt Christian Aust.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich liebe diese Interviews, in denen die Journalisten von den Interviewpartnern vom Kurs abgebracht werden und Gespräche über ganz andere Themen entstehen. Das lese ich viel lieber, weil es persönlicher ist. Gibt’s leider viel zu selten, die meisten Befragten sind viel zu prüde.

Caspar hat gesagt…

Ich habe mal ein total gutes Interview im "Rolling Stone" gelesen. Es war ein Doppelinterview mit Paul Weller und Noel Gallagher. Man traf sich in einem Pub irgendwo in London. Zuerst stellte der Journalist noch die fragen, aber nach einiger Zeit und mehreren Gläsern Bier stellten sich die Musiker selbst fragen. Der Journalist musste also nur noch mitschreiben. Das war echt ein tolles und sehr natürliches Interview.