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Samstag, 28. Juni 2008

Den Durchblick verloren

Vor ziemlich genau zwei Monaten kamen Menschen in unsere Wohnung und nahmen uns unsere Fenster. Das war gut so, denn sie waren äußerst verdreckt und so ersparte man uns das Putzen.

Die neuen Fenster fanden flux ihr Loch in der Wand, doch: Irgendetwas fehlte. Wohin mit dem kitschigen Souvenir aus Südfrankreich? Fensterbank? Fehlanzeige.

Stattdessen blickte ich jeden Tag auf das wunderschöne Innere der Stahlbetonwand. Mit ein bisschen Glück und dem richtigen Winkel schienen sogar ein paar Sonnenstrahlen am Fensterglas vorbei direkt zwischen Fensterrahmen und Wand auf mein Gesicht. Die fehlende Dichtung macht's möglich.

Heute, zwei Monate später also, findet auch der innere Rahmen samt Fensterbank ins Zimmer.
Zurück bleiben Erstaunen und Verzweifeln ob dieser unmöglichen Baustelle Karlshof, die wir unser Zuhause nennen.

Nicht abgedichtete Fenster sind dabei leider nicht der Höhepunkt einer katastrophalen Organisation. Sie reihen sich ein in löchrige Wände, Asbestfusch und jede Menge Dreck.

Samstag, 7. Juni 2008

Studiengebühren: Alles inszeniert?

Die Freude hielt genau einen Tag. Der Tobi saß gerade vor dem dpa-Ticker, als die unfrohe Kunde herein kam. Mittlerweile wissen es längst alle: Koch will nicht unterschreiben.

Formfehler. Formfehler?!

Es ist doch kein Wunder, dass die Leute keine Lust mehr auf Politik haben. Und ich rede nicht davon, dass die Unfähigkeit, ein Gesetz richtig zu formulieren, politikverdrossen macht.

Unfähigkeit: Ja. Aber in diesem Ausmaß? Ganz ehrlich: Das glaube ich nicht. Nicht bei so einem heiklen und kontrovers diskutierten Thema. Da rutscht nicht einfach mal beim Kopieren die wichtigste Zeile weg. Hoppla.

Für mich riecht das alles nach Inszenierung. Die SPD wollte ihr längst ruiniertes Gesicht wahren und Hessen schon einmal auf die Tolerierung durch die Linken einstimmen. Also schnell noch vor Bekanntgabe des Urteils über die Verfassungsklage selbst was erreichen, das die Wähler toll finden können.

Mit der CDU war man sich indes wahrscheinlich einig, dass das mit den 23 respektive 92 Millionen ein bisschen viel sei. Koch ist eh bereits der Buhmann. Also darf der dann am nächsten Tag verkünden, das Gesetz sei aufgrund eines Formfehlers nicht zu unterschreiben.

Kurz vor der Sommerpause wird man noch ein bisschen diskutieren und im kommenden Wintersemester hat das Kollektivgedächtnis die Berichterstattung der Medien längst alles vergessen.

Die SPD spielt ein bisschen Empörung, das Land Hessen behält sein Geld und alle sind glücklich.

Na, dann gehen wir mal wieder auf die Straße.

Tag des Wissenschaftsjournalismus

Tag der offenen Studiumstür: Unsere Kommilitonen und Profs vom Wissenschaftsjournalismus veranstalten am 2. Juli 2008 ihren ersten Tag des Wissenschaftsjournalismus.

Falls zu unseren Lesern auch Studieninteressierte gehören (man weiß ja nie), sei gesagt, dass dies sicherlich eine gute Gelegenheit ist, den Campus, das Studium und die Menschen dahinter kennenzulernen.

Auch für (künftige) Online-Journalisten wird es sicher interessant, wenn über Blogging und podcasts gesprochen wird.

Für Studenten ist die Veranstaltung kostenlos, ebenso für Studieninteressierte mit studentischem Geldbeutel.

Noch schönere und pr-alike formulierte Infos gibt es bei Thomas Pleil. Anmelden kann man sich per E-Mail oder über ning. Ich selbst werde auch dabei sein.

Dienstag, 3. Juni 2008

Studiengebühren in Hessen abgeschafft!

Keine Studiengebühren mehr!

Der Darmdollar

Alle reden immer nur davon, dass sie zu wenig Geld haben, aber keiner tut was dagegen. Tobi und ich hatten keine Lust mehr immer über das arme und triste Studentendasein zu klagen. Wir nahmen unser Glück selbst in die Hand und bastelten uns kurzentschlossen unser eigenes Geld. Fein säuberlich zugeschnitten und gestapelt. So konnten wir nach Herzenslust mit den bunten Scheinchen um uns werfen und uns mit ihnen die eine oder andere Zigarette anstecken.

Die Scheinchen allerdings sind eigentlich nicht für uns bestimmt. Die dritte Ausgabe des Darmspiegels steht seit Sonntag zum Download bereit. Der Titel dieser Ausgabe lautet „Wir armen Bonzen“ und als Flyer dienen unsere schönen Spielgeldscheine – der Darmdollar.

Also wird es leider vorerst nur beim anstecken von Zigaretten bleiben. Das dürfen wir aber auch nicht übertreiben, sonst haben wir am Ende keine Flyer mehr.

Samstag, 24. Mai 2008

Sprachlos

Die Diskussion schwirrt nun schon seit einigen Wochen durch die Blogosphäre, aber ich habe mich nun doch entschieden, auch an dieser Stelle darauf hinzuweisen:

Die Rede ist von der Sprachlosigkeit. Genauer: Vom zögerlichen bis nicht stattfindenden Kommentieren in Blogs.

Da dieses Thema bereits an anderer Stelle vielseitig (aber wahrscheinlich dennoch nicht erschöpfend) beleuchtet wurde, hier nur eine lose Linksammlung.

InRobert Basics Liste der Demotivation habe ich mich an vielen Stellen wiedererkannt, auf Daniels Erfahrungen habe ich dann auch selbst etwas kommentiert (sic!) und mein Prof Lorenz Lorenz-Meyer beschreibt etwas, was ich sehr gut kenne, nämlich, "dass ich die Diskursivität des Social Web in der Theorie weit mehr begrüße als in der Praxis."

(Bei allen Artikeln ist es durchaus empfehlenswert, die Kommentare zu lesen... )

Als Reaktion auf die festgestellte eigene und fremde Kommentierfaulheit, sind nun sogar ganze Anleitungen entstanden, zum Beispiel jene, wie man der "Kommentararmut in Blogs begegnen kann".

Das klingt fast wie Blutarmut und im Grunde ist es auch eine solche -- aus publizistischer Sicht. Zumindest für Online-Journalisten.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Twittertod

Das einzige, was man bei Twitter nicht twittern kann, ist, dass Twitter down ist.

Samstag, 17. Mai 2008

Dein Campus lebt!

Bonjour tristesse. Wer den schnellen Puls, das Leben auf der Überholspur des Mediencampus Dieburg einmal nachempfinden möchte, dem haben die Online-Journalisten des 4.6.* Semesters etwas mitgebracht:




via die Gosch

* Danke, da hast Du mir den Hals gerettet ;)

Dienstag, 6. Mai 2008

13 Semester

Nun waren die Filmemacher von 13 Semester auch im Herzen der Studentenstadt Darmstadt: Im Karlshof.

Denn sie haben erkannt: "Lebensnah" muss alles sein. Dass der Karlshof eine "sehr authentische Location" ist, fassen wir hier mal mit gutem Willen als großes Kompliment auf.

Warum dann aber im gerade renovierten 6er-Bau? Der 10er-Bau wäre so viel authentischer gewesen.

Mehr über die Dreharbeiten zu 13 Semester im aktuellen darmspiegel!

Freitag, 2. Mai 2008

Das fängt ja gut an



Während unser Gang die Tradition der Mai-Wanderung durch die Weinreben der Bergstraße pflegt und mit viel Pausen und noch mehr Wein zum Feuerwehrfest pilgert, veröffentlicht die Chefetage den darmspiegel #2.
Wir waren wieder mit dabei - den kritischen oder begeisterten Blick überlassen wir deshalb lieber den Lesern. Brav downloaden und die beiden Covermodels Denise und Sven aus dem Karlshof bewundern!

Mittwoch, 23. April 2008

Tag des Bieres, grüner Tee

Während die zwei anderen Karlshofjournalisten sich gerade auf einem poetry slam in Mainz befinden, stecke ich zwischen Notizen und Büchern. Um die letzten 4000 Zeichen für die zweite Ausgabe des darmspiegels in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen, habe ich auf das Kulturprogramm verzichtet. Statt Feierabendbier gibt es Redaktionskaffee.

Nicht nur, dass ich mir vor ein paar Stunden lang und breit ausmalen lassen durfte, was ich heute Abend alles verpasse -- nein, die Herren Kollegen setzen noch einen oben drauf: Bei bester Party-Atmo verkünden die beiden freudig erregt per Telefon: Heute ist Tag des Bieres!

Das ist ja ganz wundervoll, Jungs. Mein Kaffee ist auch lecker.

Ich mache dann mal weiter mit meinem Text über 13 Semester und Max Riemelt. Der saß bei den Dreharbeiten zu einer "Partyszene" an der Theke und trank ganz cool und lethargisch: Grünen Tee.

Mittwoch, 16. April 2008

Tag gegen Lärm

Psst! Schon gehört? Heute ist der Tag gegen Lärm - oder etwas stylischer gesagt: The International Noise Awareness Day. Die Deutsche Gesellschaft für Akkustik (DEGA) ruft - und das ist doch bereits ein Widerspruch in sich - die Welt dazu auf, jeglichen Radau zu vermeiden. Doch der Karlshof ist dort, wo die Welt endet und so trampeln die Bauarbeiter auf ihren metallenen Laufstegen auf und ab, bohren, schweißen, brüllen. Und legen sie dann doch einmal ein Päuschen ein, zwitschern die Vögel ihren Unmut über den grauen April. Sachen gibt's.

Samstag, 12. April 2008

Germany's Next Topdose



Heute nur Gourmet-Ravioli statt 5-Gänge-Menü für den verwöhnten Studentengaumen. Die dank einer Prise italienischer Kräuter durchaus schmackhafte Selbstkasteiung hatte berufliche Gründe: Die Blechbüchse ist einer der Stars in der nächsten Gazette eures Vertrauens. Beim Fotoshooting erwies sich das Döschen als echter Profi - perfekt im Spiel mit der Kamera.

Ein schöner Nebeneffekt: Der Magen ist ein wenig gefüllt und bereit für das große Karlshof-Einmaleins in der Oettinger Villa in einigen Stunden. Man sieht sich!

Verkehrsbehinderungen wegen Dreharbeiten

Eine Leuchte schien er mir nicht gerade zu sein, der Photograph einer Darmstädter Lokalzeitung.

Als er mich heute am Set von 13 Semester fragte, wen er da gerade photographiert habe, hatte ich kurzzeitig Verständnis dafür, dass in immer mehr Redaktionen die Stelle des reinen Photographen gestrichen wird, gab ihm dann aber doch Auskunft: Max Riemelt.

Ein Hoch auf die Arbeitsteilung. Warum der Redakteur sich nicht um die BU kümmern konnte, wurde mir dann hinterher klar: Dass in Darmstadt ein Kinofilm gedreht wird, gereicht gerade zum Aufhänger.

Viel interessanter fand der Kollege hingegen, auf welchen Straßen und Plätzen es wegen der Dreharbeiten in der kommenden Woche zu Behinderungen kommen wird. Ratgeberjournalismus der Extraklasse.

Samstag, 5. April 2008

Lunchen und Lauschen auf dem Lerchenberg


Wir Online-Journalisten sind schon ein braver Haufen. Anstatt am Samstag den Rausch vom Vortag auszuschlafen, um anschließend in der Stammkneipe Fußball zu gucken, fahren wir zum Süddeutschen Journalistentag auf den Mainzer Lerchenberg und feilen an unseren Karrieren.
Schnell noch die Mägen mit Schnittchen und die Taschen mit Give-Aways gefüllt und schon geht es im Schweinsgalopp durch das bunte journalistische Programm:

Das Forum Existenzgründung mit Wolfgang Kiesel beantwortet die Frage "Wie baue ich meine journalistische Karriere ohne Angestellten-Job?" - Wir lernen: Die Bezeichnung "Freier" ist nichts als eine steuerrechtliche Schublade und wenn man es geschickt anstellt, kann man dem Staat eine ganze Menge Geld aus dem Kreuz leiern. Weiterhin wollen wir Kieslers Rat folgen und Belege zukünftig in einem Schuhkarton sammeln, denn Journalisten sind laut ihm entweder gute Journalisten oder sie können Buchführung.
Auch wenn Kiesler für meinen Geschmack etwas zu offensiv für den DJV und seine Person wirbt, ist es doch aufschlussreich, was man bei einer Karriere als "Freier" alles bedenken muss.

Auf dem Podium Bildjournalismus diskutieren Sabine Brauer, BRAUER-Photo, Fotografin "BUNTE" u.a., Harald Schmitt, Fotograf "STERN", Volker Lensch, Leiter Bildredaktion "STERN" und Eberhard Wolf, Artdirector "Süddeutsche Zeitung". Schmitt ist einer von zwei verbliebenen festangestellten Fotojournalisten des "STERN". Zu Hochzeiten waren es deren 23. Heute setzen die Printmedien verstärkt auf "Freie" und auf Agenturen, die ihre Qualität in den letzten Jahren steigern konnten. Um so mehr muss die Devise der heutigen Fotoreporter sein, andere Motive als der DPA-Fotograf zu liefern - damit das Bild bei über 19.000 Fotos, die täglich in manchen Redaktionen eingehen, nicht unter den Tisch fällt.

Professor Dr. Hermann von der TU Berlin feiert auf dem Süddeutschen Journalistentag seinen 80. Geburtstag und bietet dem staunenden Publikum im Forum Sprache ein krachendes Feuerwerk an Fremdwörtern. Schließlich muss er seinen Titel rechtfertigen. Pragmatik, Semantik, syndaktisch, soziolinguistisch, optativ, Terminus, Paradigmen, antizipatorische Pädagogik, Sublimierung, Termini, ex katedra, psychotopographisch, exegetisch, Enzyklopädisten, Redundanz, Gratifikation. Einmal, als er kurz von seiner Metaebene heruntersteigt, sagt Hermann: "Man ist eigentlich inkompetent, hat aber eine hohe Kompetenz diese Inkompetenz zu vertuschen." Ich gebe es an dieser Stelle zu: Ich bin inkompetent. Man komme und erkläre mir all diese Begrifflichkeiten!

Im Forum Online sitzen Günther Vollath von der Augsburger Allgemeinen, Kai N. Pritzsche von FAZ.NET, Frank Syré von zoomer.de und Sebastian Holzapfel von FR-online. Viel Neues erfährt man nicht. Alle erklären die personelle Zusammensetzung ihrer Redaktionen und Frank Syré versucht verzweifelt die Strategie von zoomer irgendwo zwischen User Generated Content, Agenda Setting und Uli Wickert zu erklären. Spannender ist da das Gespräch zwischen Herrn Holzapfel und einer jungen Dame, die sich für ein Online-Journalismus Studium interessiert, welches ich am Rande mitbekomme. Von Online-Journalismus in Darmstadt hält er mal ganz abgesehen vom schlechten Standort nichts. Zu wenig Textwerkstätten, keine journalistische Routine, zu großer Technik-Schwerpunkt lauten seine Vorwürfe. Als wir uns schließlich zu erkennen geben und ihn auf den Kreuzchen-Blog unserer Kommilitonen aus dem dritten bzw. nunmehr vierten Semester ansprechen, lenkt er dann aber doch etwas ein und zieht von dannen.

Brisanz im Forum Recherche. Gemeinsam mit Thomas Morawski vom BR berichtet Ulrich Tilgner von seiner Arbeit als Auslandskorrespondent. Vom Konflikt mit dem ZDF ist jedoch nichts zu merken. Tilgner und Morawski bieten spannende Eindrücke aus ihrer Arbeit und interessante Gedanken zum Thema Qualitätsjournalismus. Mit diesem Highlight endet der Süddeutsche Journalistentag. Nach der Enttäuschung auf der Linken Medienakademie kann man die Veranstaltung in Mainz wirklich als gelungen bezeichnen auch wenn das Feilen an der Karriere nicht so ganz geklappt hat.

Dienstag, 1. April 2008

darmspiegel. morgens, mittags, abends, nachts.

Der letzte macht das Licht aus. Und zwar deshalb, weil bereits wieder morgens ist und die Sonne über Darmstadt scheint. Nachtschicht, durchgemacht, vollendet.

Seit den frühen Morgenstunden ist der darmspiegel online.

Direkt zum Download der ersten Ausgabe April/2008.


Lesen und Weitersagen!

Montag, 31. März 2008

darmspiegel. morgen.

Der Frühjahrsputz

Kaum haben die ersten warmen Sonnenstrahlen die Glückshormone im Körper frei gesetzt, greift der Deutsche zu Eimer und Lappen und versucht krampfhaft der guten Laune Einhalt zu gebieten. Die Suche nach "Frühjahrsputz" ergibt bei google 406.000 Treffer, knapp geschlagen von den "Frühlingsgefühlen" mit 508.000 Treffern. Da es bei meinen Frühlingsgefühlen 406.000 Treffer weniger gab, schloss ich mich gestern dem WG-Frühjahrsputz an - sicherlich nicht unbedingt eine alte Karlshof-Tradition, wie dieses YouTube-Fundstück zeigt.
Ein ganzer Tag Geschrubbe und Geräume brachte schließlich so manche schmutzige Wahrheit ans Licht und unser Wohnzimmer zum Glänzen. Schaut doch bei den nächsten Sonnenstrahlen auch mal unter euer Sofa!

Sonntag, 30. März 2008

Photospam in Google Earth

Darmstadts Ansicht aus dem All hat viele kleine blaue Pickel.

Sie ist schon sehr web 2.0-ig, diese Funktion, mit der man in Google Earth Photos platzieren kann und somit der ganzen Welt zu Verfügung stellt.

Eine inhaltliche Kontrolle scheint dort allerdings nicht stattzufinden. Von bekannten Plätzen gibt es immer eine ganze Batterie von Photos. Ob Photokünstler oder geschmacksfreie r Handycamprofi. Jeder hat natürlich ein Bild vom Lui und möchte es stolz präsentieren.

Zumindest findet man so schnell die markanten Stellen in Google Earth. Luisenplatz, Mathildenhöhe und Hundertwasserhaus sind bedeckt von blauen Punkten.

Doch was sich auf Darmstadts Google Earth-Karte findet, grenzt an Photospam: Überall wimmelt es vor Photos von Radwegen. Ein gewisser Michael Wittmann „dokumentiert“ jeden Radweg in Darmstadt.

Seine Photos tragen Titel von „Neue Radwege sind immer zu kurz“ über „Guter Radweg“ bis „Behördliches Unvermögen: Reine Fußgängerampel“.

Doch die Frage, die sich mir ob dieser Photos aufdrängt, hat schon ein anderer gestellt: „Michael, was läuft bei Dir schief?“

Freitag, 14. März 2008

Viele Baustellen und ein sachdienlicher Hinweis

Heute hier, morgen dort. Viele Karlshofbewohner verstehen die Taktik der Bauleitung nicht.

Mal sind die Bauarbeiter an der einen, am nächsten Tag an der anderen Stelle.

Da tauchten die schrecklichen wie Spieße in die Luft gestreckten Stangen vor meinem Zimmer auf, wankten tagelang im Wind, um erst Wochen später zu einem Gerüst fertiggestellt zu werden.

An anderer Stelle, wurde schon einmal alles lichtdicht zugehängt, obwohl es erst viele Tage darauf notwendig gewesen wäre.

Vielleicht hat das auch alles seinen Sinn, überall neue Baustellen aufzumachen. Wie dem auch sei. Auf dem Weg von A nach B scheinen es die guten Asbestexperten wieder einmal eilig gehabt zu haben. Den sachdienlichen Hinweis in Photoform bekam ich heute von einem Blogleser. Danke dafür!

Abmahnungen hat es wegen der unsachgemäßen Asbestentfernung bereits gegeben. Sagt das Studentenwerk. Zufrieden kann man angesichts solcher Photos allerdings nicht sein.

Es gilt also weiterhin: Beobachtet das asbestöse Geschehen um euch herum und meldet es wenn nötig dem StuWe. Es geht um unser aller Gesundheit.

Donnerstag, 13. März 2008

Hauptsache es klingt wichtig

Beim Recherchieren für den darmspiegel bin ich gerade auf einen interessanten Dienst der Stadt Darmstadt gestoßen:

Dem Ratsinformationssystem. Oder Parlamentsinformationssystem? Ja, was denn nun?

Weiter unten auf der Webseite ist zu lesen:

„Da Darmstadt, wie alle hessischen Städte, keinen Gemeinderat, sondern einen Magistrat und eine Stadtverordnetenversammlung hat, haben wir uns für die Bezeichnung Parlamentsinformationssystem und nicht Ratsinformationssystem entschieden.
Die Bezeichnung wurde gewählt, obwohl die Stadtverordnetenversammlung kein klassisches Parlament ist, um den Nutzern durch einen einprägsamen Begriff das Auffinden des Rechercheinstruments zu erleichtern.“
Die Notwendigkeit einer solchen Erklärung ist schon lächerlich genug. Dann sollte man es aber auch schaffen, die Software Rats- und Bürgerinformationssystem von Text- und Datenservice Gerz im Seitentitel anzupassen.

Mittwoch, 12. März 2008

Gemüsedöner und Sonnenschein

Lecker war es in Berlin. Und da wir selbst so dankbar waren für all die kleinen Tipps, zugeflüstert von diversen (Ex-)Berlinern, möchte ich euch diesen schmackhaften Reiseführer nicht vorenthalten:


Tipp 1: Essen im Zentrum kostet viel Geld und hat wenig Flair. Also ab nach Friedrichshain, auf den Kreuzberg und den Prenzlauer Berg!

Tipp 2: Mustafa's Gemüsekebab. Direkt an der U-Bahn-Station Mehringdamm in Kreuzberg steht eine kleine unscheinbare Bude, die mein Verständnis von einem guten Döner revolutioniert hat. Würzige Soße (Kräuter, Knoblauch oder Scharf) in den Dürüm oder den Fladen, dazu leckeres Dönerfleisch, Kraut, Salat, Zwiebeln und ordentlich gegrilltes Gemüse. Als Abrundung ein Fitzelchen frisch gepresste Zitrone. Ein wahrer Genuss für wenig Geld.

Tipp 3: Beckers Fritten. Die orangene Frittenbude in der Oranienburger Straße, schräg gegenüber vom Tacheles, kommt ohne den oft fälschlich gesetzten Apostroph im Namen aus. Das freut den Germanisten und den Gaumen zugleich. In belgischer Tradition werden die Pommes frisch zubereitet und mit Schale frittiert. Dazu wählt man zwischen unzähligen Soßen - ich empfehle die Knoblauch-Mayo. Die Currywurst kann man sich sparen, statt dessen lieber eine große Tüte Pommes für drei Euro erwerben.

Tipp 4: Nil. Leider habe ich mir den Straßennamen nicht gemerkt. Aber wenn ihr in der Nähe des Schlesischen Tors einen nicht gerade einladenden Sudanesischen Imbiss namens Nil findet, geht hinein und esst irgendetwas mit dieser fantstischen Erdnuss-Soße!

Tipp 5: Yellow Sunshine. Als überzeugter Fleisch-Esser hätte ich es ja nicht für möglich gehalten, aber dieser vegetarische Burger war, man muss es so deutlich sagen, geil! Im Yellow Sunshine in der Wiener Straße 19 in Kreuzberg, das von sich selbst behauptet der erste vegetarische Bio-Schnellimbiss zu sein, gibt es von Gyros über Burger alle leckeren Fast-Food-Gerichte ganz ohne Fleisch. Das schmeckt dem Vegetarier oder Veganer aber auch dem Fleischfreund, wie mein tapferer Selbstversuch gezeigt hat. Für sieben bis acht Euro gibt es ein Menü mit Burger, Pommes, Salat und Bio-Limonade. Läuft.

Diese Schleichwerbung war mir ein Vergnügen. Jetzt gilt es meinen Stamm-Kebab beizubringen, wie er seinen Döner etwas aufmotzen könnte. So ein bisschen Gemüse und ein Fitzelchen Zitrone... dit wär was.

Es ward kein Licht

Wenn es einem um acht Uhr morgens so vorkommt, als sei es mitten in der Nacht, hat man entweder einen Jahrmartkt vor der Tür. Oder die Baustelle, auf der man lebt, hat mal wieder ein neues Gewand angezogen.

Lange Zeit hat sich nichts getan auf unserem Asbestexperimentierfeld. Jetzt steht auch vor unserer Tür (ja, wirklich. Sie öffnet nur noch zur Hälfte) ein Gerüst.

Heute morgen wurde unser Gang dann eingetütet. Mit duct tape befestigte Plane wandelt unseren Laubengang zum Tunnel.

Sieht irgendwer Licht am Ende?

Sonntag, 9. März 2008

Fazit.

Die Linke Medienakademie ist vorbei. Berlin geht weiter.

Textabsonderungsstelle

Wo befindet sich die grauenhafteste Textabsonderungsstelle? Dr. Michael Meissner weiß es: Bei der Pressestelle der Linken.

Solche Aussagen lassen mich aufhorchen an diesem Wochenende. Als am Freitag ein Dozent zugab, dass er außer für die Linken auch für andere Parteien arbeitet, wurde er mit Blicken gelyncht getadelt. Nicht so bei diesem Herrn. Er ist Dozent für Theorie und Praxis der Presse an der FU Berlin. Da haben die Genossen schon ein bisschen mehr Respekt.

Redigieren von Texten und Pressemitteilungen. Das wollen wir lernen - soweit das in zwei Stunden zu schaffen ist.

Bevor wir aber zum praktischen Teil (Üben anhand einer Pressemitteilung der Linken) übergehen, gibt es einen längeren aber durchaus kurzweiligen Vortrag zur Theorie. Da deckt sich vieles mit dem, was wir im ersten Semester in der Textwerkstatt gelernt haben.

A propos Textwerkstatt: Meissner erzählt, in seinem Institut gebe es für die praktischen Übungen keine Noten. Das sei genau so schwachsinnig wie Noten im Deutschunterricht.

Meine Studenten kennen nicht einmal mehr den Unterschied zwischen anscheinend und scheinbar, spricht's und schaut in betretene Gesichter. Das Ganze erinnert mich an eine Mischung aus Wolf Schneider und Bastian Sick. Moment, sagte ich Schneider?

Ein einziges Buch könne er empfehlen, ansonsten sei der Mann ein Gesinnungslump, ein Faschist im Tarnanzug. Aber der ist ja schon über 80. Die biologische Endlösung kommt gewiss, wie ich immer sage.“

Das Zeilengeld ansprechend führt er das mir bislang unbekannte Wort
unkürzbar ein. Seine Theorie klingt kalt aber realistisch: Ein geschickter Freier schreibt so, dass sein Text unkürzbar ist. Er sei darin immer Meister gewesen.

Es bleibt ein fachlich korrekter Vortrag und ein Dozent, der für gute verständliche Schreibe wirbt.

Am Ende wirbt Meissner dann noch für etwas anderes: Für Meissner. Der sei jederzeit zu buchen, schreibe Weblog und koste Parteifreunde nur 200 Euro plus Reisekosten.

Achja. Eins noch: Webseiten gestalten kann er auch (sagt er).

Linke Medienakademie. Tag Zwei und Drei.

Die Medienakademie neigt sich dem Ende zu. Es wird Zeit, die geschätzte Leserschaft unserer kleinen Publikationsplattform auf den neusten Stand zu bringen. Von links nach rechts:

Am Freitag verbringen wir den Abend auf dem Friedrichshainer Kiez . Der Kommunismus zieht sich wie ein roter (!) Faden durch das Wochenende und so landen wir in der Kneipe "Die Tagung", in der wir uns Roter Oktober schmecken lassen. Ein Bier, passend beworben mit dem Slogan: "Heute schon Genossen?".

Am Samstag spielen Kersten und ich Touristen. Vor dem verkehrstechnischen Supergau am Montag, nutzen wir die öffentlichen Verkehrsmittel und fahren mit der S-Bahn zum Alexanderplatz, wo mit dem großen Türmsche, der erste Haken auf dem Touristen-Stadtplan gemacht werden kann. Wir laufen am Roten Rathaus vorbei zum Denkmal von Marx und Engels. Es erscheint uns passend in diesen Tagen. Der "selektive Rückbau" das Palazzo Prozzo beeindruckt wenig, dafür umso mehr die Trabi-Safari. Viele kleine Trabis tuckern wie an einer Perlenkette durch die Hauptstadt, die ostalgischen Touristen auf die Rückbank gezwängt. Wie authentisch werden sich die beiden korpulenten Damen gedacht haben, als der Motor des kleinen Zebra-Trabis mitten auf der Straße des 17. Juni den Dienst quittierte.
Immer weiter, vorbei am Adlon, wo sie den roten Teppich ausrollen, durch die Menschenmassen vor dem Brandenburger Tor laufen wir hin zum Reichstagsgebäude, das wir interessiert umkreisen. Einen Blick auf die Siegessäule geworfen und schon stehen wir vor den Stelen des Holocaust-Mahnmals, zwischen selbigen Menschen von Nah und Fern lachend Fangen und Verstecken spielen. Niedersachsen und Hessen lassen wir hinter uns und verschwinden im S-Bahn-Schacht des Potsdamer Platzes. Alle wichtigen Wahrzeichen Berlins in 60 Minuten abgehandelt, das soll uns so schnell einer nachmachen.

Im Neuen Deutschland entfällt am Nachmittag der Workshop über "Moderne Trends der Zeitungsgestaltung". Wenigstens das Seminar "Tipps und Kniffe bei InDesign" kann stattfinden. Grafikdesigner Rüdiger Metzler springt für den erkranken Udo Tremmel ein, hat jedoch mit technischen Hürden zu kämpfen. Auf den bereitgestellten Laptops ist kein InDesign installiert. Für den Download der knapp 400 MB großen Testversion werden über eine Stunde Geduld prognostiziert. Metzler improvisiert und versucht mit Hilfe von Screenshots den Zuhörern das Layout-Programm näher zu bringen. Viele ältere Semester kämpfen indessen mit dem Verständnis, stellen abenteurliche Fragen und strapazieren die Nerven des Profis und der anwesenden Amateure. Viel Neues erfährt man in all diesem Chaos nicht.

Halten wir fest: Es lohnt sich vor dem Arbeiten mit InDesign Arbeitsbereiche festzulegen. Ein Schriftenverwaltungsprogramm erleichtert die Arbeit genauso wie das richtige Einstellen der Grundeinstellungen. Und sollten beim InDesignen Fragen auftauchen lohnt ein Blick auf hilfdirselbst.ch. Weiterhin empfiehlt Metzler die Podcasts von theindesigner und diephotoshopper.

Wir füllen unsere Mägen indisch und feiern anschließend im empfehlenswerten Magnet Club, wo heute der Karreraklub zu Gast ist.

Sonntag. Die Nacht war kurz, doch der Vortrag mit der Fragestellung "Gibt es eine Ästhetik der Linken?" klingt interessant und so laufe ich über die Karl-Marx-Alle und die Straße der Pariser Kommune zum Neuen Deutschland. In der Beschreibung von Hartmuts Lindemanns Vortrag heißt es:

Der Begriff "links" hat verschiedene Wertungen durchgemacht. Wann bekommt der Begriff seine politische Trennschärfe, das heißt auf Eigenbewusstsein gestützte politische Wertigkeit? Was ist an "links" ästhetisch? Ist mit linker Ästhetik ein Stil gemeint? Was wären die besonderen Merkmale der Stilmittel einer linken Ästhetik? Wie gestaltet sich in den Grenzen der visuellen Kommunikation aus den Alltagsansprüchen der Linken in Form von Politik, Kultur und Wirtschaft eine linke Ästhetik?

Antworten auf diese Fragen bleibt der Referent leider schuldig. Das Publikum kann dem hektischen und vergeistigten, mit Fremdwörtern gespickten Vortrag kaum folgen. Lindemanns Fazit, es gäbe dieser Tage keine linke Ästhetik, erschließt sich, wie in der kurzen Fragerunde klar wird, nicht jedem. Unbefriedigt bleibt das Auditorium zurück, während ich mich mit seinem Lobgesang auf Garamond besänftigen lasse.

Zeit für ein Mittags-Süppchen. Beim Soooochen nach der Linken Medienakademie wird unser Blog mittlerweile auf Seite 2 aufgeführt. Es geht voran.

Samstag, 8. März 2008

Der Podcast-Workshop - Eine Bilanz

Wir bloggen live aus der Retrospektive vom Ende des Podcast-Workshops.

Zwischen dem lustigen Podcast-Selbstversuch und dem Hier und Jetzt liegen vier Bier und unzählige Zigaretten, die der Kersten nicht geraucht hat.

Deshalb verzichte ich auf unwichtige Einzelheiten und stelle fest: Unsere Aufgabe, uns um passende Musik zu kümmern, haben wir mit "Fatima Spar und die Freedom Fries" stilsicher gelöst.

Gelernt haben wir in den sechs Stunden Workshop auch etwas: Das technische Equipment können wir uns als arme Studenten (Watt dann jetzt mit die Gebühren, Andrea?!?) zwar noch nicht leisten, doch die Hemmschwelle, ein Mikro in die Hand zu nehmen, ist gesunken und vielleicht hört ihr hier schon bald die zarten Stimmen der drei Karlshofjournalisten.

Freitag, 7. März 2008

Reporterschlaufe

Nicht nur Erkennungsmerkmal wichtiger professioneller Reporter, sondern auch praktischer Nutzen: Die Reporterschlaufe verhindert, dass der Kontakt zwischen Kabel und Mikro während der Aufnahme wackelt. So bleibt der Ton klar und deutlich, ohne Rauschen.

Das inhaltliche Verwickeln des Reporters kann durch diese Technik jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Wie mache ich einen Podcast? - Zwischenbilanz

Wie mache ich einen Podcast? Mit Geld. Viel Geld. Dieser Eindruck bleibt nach Peter Welcherings zweistündiger Ausführung über das Podcasten. Während sich Kersten vom Twittern erholt und gemeinsam mit Caspar den Koffeintank auffüllt, nutze ich die kurze Pause für eine noch kürzere Zusammenfassung.

Professionelle Podcasts verlangen professionelle Ausrüstung. Professionelle Ausrüstung verlangt professionelles Geld. Als Student ist die Anschaffung von Mikrofonen, einer Videokamera, Schnittprogrammen, Verstärker und weiterer technischer Ausstattung wohl kaum zu finanzieren. Aber wenigstens können wir jetzt die Gerätschaften der h_da kritisch unter die Lupe nehmen. Auf Kerstens Twitterei, Welchering fände das kostenlose Schnittprogramm Audacity doof, antwortet Flosi: „Wer's Geld hat... (dann nimmt er bestimmt auch ein Mikro von Sennheiser).

Tut er. Kugelmikros, Nierenmikros, Super-Nierenmikros. Und die immer schön mit der Reporterschleife gehalten, damit ihm die Politiker das Mikro nicht aus der Hand reißen. Oder so ähnlich.

Nach dem Ausflug in die Welt der Mikrofone hören und sehen wir verschiedene Audio- und Video-Podcasts. Wir lernen, dass Kameras auf die Höhe der Nasenwurzel ausgerichtet werden müssen und dass Angela Merkel acht Tage brauchte um zu lernen, beim Teleprompter die ganze Zeile zu erfassen und nicht die Augen nach links und rechts zu verdrehen.

Die Augen verdrehen muss ich, als Welchering erzählt, Lufthansa gäbe pro Woche bis zu 30.000 Euro für einen Corporate-Podcast aus. Davon einige tausend Euro für die Musik - ein hoher Kostenfaktor, da Künstler, Labels und Gema auch ein Stück vom Kuchen abhaben möchten.

So, Pause schon lang vorbei. Wegen mangelnder Multi-Tasking-Fähigkeit habe ich die Ausführungen über Dateiformate nicht mitbekommen. Dafür erfahren habe ich, dass bei Frau Ypsilanti in Hessen der Baum brennt. Wie das bei den Genossen hier aufgenommen wird? Wir halten euch auf dem Laufenden.

Linke Medienakedemie. Tag 2.

Kersten und ich erkunden Friedrichshain. Zu Fuß, wie sich das für echte Berliner in diesen Tagen gehört. Nach dem Debakel gestern abend ersparen wir uns die Vorträge am Vormittag und begeben uns erst am späten Vormittag ins "Neue Deutschland" um zu lernen: "Wie mache ich einen Podcast". Referent Peter Welchering erzählt über seine Arbeit. Kersten wird die Außenwelt über Twitter auf dem Laufenden halten.

Donnerstag, 6. März 2008

Linke Medienakademie. Tag Eins.

Stunden Autofahrt hinter uns. Unterkunft bezogen. Wir sind gut angekommen, in der Hauptstadt. Berlin hat uns!

Ein ergrauter, gemütlicher Herr mit obligatorisch rotem Schal fängt uns ab, als wir eigentlich schon fast am Ziel sind: "Wollt ihr zur Medienakademie? Gleich hier, im Neuen Deutschland" Wir schauen auf das kastige, graue Gebäude. Auf dem Dach prangt das große Schild. "Ja, das Neue Deutschland ist näher als man denkt." Er lacht. Wir können uns ein Grinsen nicht verkneifen und folgen dem Mann.

Jetzt sitzen wir in der Eröffnungsveranstaltung. Genau in dieser Sekunde werden wir begrüßt. Größere Blogeinträge gibt es je nach verfügbarer Zeit.

Zwischendurchmeldungen werde ich per Twitter verlautbaren!

Dienstag, 4. März 2008

Nach Berlin, bitte links abbiegen.

Auf geht's nach Berlin! Der Tobi, der Caspar und ich machen uns auf den Weg zur Linken Medienakademie.

Dort werden wir Vorträge und Workshops besuchen. Ausgewählt haben wir:

  • Herausforderungen für linke Medien
  • Wie mache ich einen Podcast
  • Moderne Trends in der Zeitungsgestaltung
  • InDesign
  • Ästhetik der Linken
  • Redigieren von Texten und Pressemitteilungen
  • Cross-Media-Publishing
Hoffen wir auf eine gute WLAN-Anbindung, dann gibt es hier auch zwischendurch aktuelle Berichterstattung

Make the headlines...

... beat the deadline! Heißt es auch dieses Jahr wieder an meiner alten Schule. Morgen ist Newspaper Day.

Wie gerne würde ich jetzt wieder bei euch sitzen, und zwischen Kaffee und Computer den langsam steigenden Stresspegel fühlen.

Ganz sicher wird auch diese Ulricianum Times wieder Level of Distinction. Das ist schließlich Tradition.

Wie ich aus zuverlässigen Quellen hörte, wird mittlerweile auch mit einem Wiki gearbeitet! Dann fehlt doch eigentlich nur noch eins: Ein Redaktions-Live-Blog.

Darüber würde ich mich als Ex-Ulricianer und Ex-TUTler natürlich besonders freuen ... ;)

Viel Spaß, viel Erfolg und beste journalistische Grüße gehen nach Aurich!

Montag, 3. März 2008

Nicole (Die Gründliche)

Die Wohnung putzt Du beinah stündlich,
und was Du tust, das tust Du gründlich.

Laß' and're ruhig sich lustig machen,
darüber kannst Du doch nur lachen!“
Lachen mussten auch wir. Dieses wunderliche Gedicht fand sich auf einer personalisierten Nicole-Tasse. Und diese Tasse wiederum war versteckt verschüttet in Isabells und meiner Abstellkammer.

Wir wissen nicht, wer Nicole ist.

Doch so viel ist sicher: Nicole wohnt schon lange nicht mehr hier. Wurde jemals im Karlshof Krieg geführt
hier war das Schlachtfeld. Deshalb haben wir diese Semesterferien genutzt, um uns, Archäologen gleich, auf die Suche längst vergessener Schätze zu begeben.

In vier Einkaufswagen haben wir das abtransportiert, was in einen bis zur Hälfte gefüllten 1,50 x 2 x 2 Meter-Raum passt. Neben nagelneuen Schuhen, geschmacksfreiem Dekogeschirr und etlichen eingetrockneten Farbdosen fand sich auch eine komplette PC-Garnitur. Isas Kommentar „Der hat ja nur ein Diskettenlaufwerk!“ lässt auf das historische Alter unserer Entdeckungen schließen.

Nach vier geschlagenen Stunden nahm ich dann das letzte Artefakt in die Hand. Eine Tasse.

Nicole, wir gedenken Deiner in Ehren.

Dienstag, 19. Februar 2008

Wenn unzustellbar zurück

Die Studiengebühren sind überwiesen. Die Frau aus Hessen mit dem Y ist leider noch nicht soweit, ihr Wahlversprechen einzulösen.

Deshalb sind es diesmal 709 Euro 50 pro Semester.

Doch mein Briefkasten bleibt leer. Vergeblich warte ich auf Studienbescheinigung, Semesterticket und Studienausweis.

Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass unsere Briefträger vor lauter Traurigkeit über das frühe Ausscheiden ihres Zumwinkels das Zustellen vergessen haben.

Aber an den etwas eigentümlichen Briefkastenverhältnissen im Karlshof müssen auch die motiviertesten Damen und Herren in Gelb von Zeit zu Zeit scheitern: „Wenn unzustellbar zurück“. Diese Aufforderung funktioniert im Karlshof leider nicht. Oft stimmen Namensschild und tatsächliche Bewohner nicht überein. Zu groß ist die Fluktuation in diesem Wohnheim. Im Zweifelsfall geht der Brief also nicht an den Absender zurück. Er wird einfach oben auf den Briefkasten gelegt.

Und wenn man so manchen Briefkasten sieht, stellt sich die Frage, wieviele Inkassoverfahren schon zu Unrecht eingeleitet wurden.

Vielmehr graut es mir aber vor der Verwaltung der h_da. Deren EDV hat mich schon einmal fast das Studium gekostet. Damals ging auch kein Brief bei mir zuhause ein. Da ich unter einer falschen Matrikelnummer eingetragen wurde, konnte mein Geldeingang nie verzeichnet werden. So wäre ich irgendwann wieder automatisch exmatrikuliert worden.

Denn -- und da schielen wir nochmal auf die Regierungsbildung in Hessen -- kein Geld: Kein Studium.

Montag, 11. Februar 2008

Ein Klavier!

Morgens Zehn Uhr im Karlshof. Am Vortag eine wichtige Klausur geschrieben und danach gefeiert. Langsam öffne ich die Augen, geweckt von den süßen Tönen eines Klaviers.

Ein Klavier !?

Wer hört denn da klassische Musik und warum klingt das Klavier so echt, als würde jemand bei uns im Flur spielen. Verdutzt taumel ich aus meinem Zimmer. Und da sehe ich meine Mitbewohnerin bei uns in der Abstellkammer sitzen und Klavier spielen.

Natürlich, heute wurde das Klavier geliefert und da wir sonst keinen Platz in unserer WG haben, wurde das Klavier kurzerhand in die Abstellkammer gestellt. Die Abstellkammer heißt also ab jetzt Musikzimmer.

Ich hoffe jetzt natürlich, dass ich jeden morgen von Klavierklängen geweckt werde, dann brauche ich auch keinen Wecker mehr – nur auf keinen Fall zu früh.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Medienrecht: Bin ich ein Massenmedium?

Die Klausur ist geschafft! Das Medienrechtslerncamp mit seinen zahlreichen Medienrechtslerngruppentreffen sind beendet. Ein Stein fällt von vielen Onlinejournalismusstudentenherzen.

Eine letzte Frage bleibt: Bin ich ein Massenmedium? Die Antwort gibt's bei Flo:




Via Flosi.
Direktflo.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Kunst im Karlshof?

Nichtsahnend läuft man nachhause und sieht plötzlich, dass da wo vorher noch der Zehnerbau des Karlshofes stand nur noch ein weißer Kasten zu sehen ist.

Das wirft natürlich viele Fragen auf. Ist das Gebäude so hässlich, dass man es verstecken muss oder war hier gar Verhüllungskünstler Cristo am Werk?

Nichts dergleichen ist der Fall. Die Karlshofrenovierung ist in vollem Gange und dabei werden, wie man ja schon mitbekommen hat, die alten Asbestplatten abgetragen. Damit sich der böse Asbeststaub nicht in der Umwelt verteilt wird der ganze Bau einfach eingepackt. Da fragt man sich nur was mit den Bewohnern passiert, die jeden Tag in das weiße Päckchen hinein und wieder heraus müssen.

Da wäre es mir lieber gewesen, Cristo hätte sich an unserem Gebäude ein wenig ausgetobt.

Sonntag, 3. Februar 2008

Prekäre Generation der Rentner

Im Sperrmüll herumwühlen, etwas ungemein Nützliches finden, es nach Hause tragen und dort die Eltern damit überraschen, dass überteuertes Kommerzplastikspielzeug doch nicht das Höchste der Gefühle ist. Das haben wir alle mindestens schon einmal erlebt -- in unserer Kindheit.

Aber wer ist dieser alte Mann? Fast möchte man ihm Hilfestellung geben, damit er beim Versuch, in den Container zu klettern, nicht stürzt.

Es wirkt absurd und entwürdigend zugleich, einen Rentner im Sperrmüll eines Studentwohnheimes zu sehen. An einem Sonntagnachmittag. Keine drei Meter daneben der professionelle Pfandsammler mit Teleskopgreifer.

Ich fühle mich erinnert an den letzten Klausurtext über einen Berliner Flaschensammler, und frage mich, was wohl die Geschichte dieses Mannes ist. Vielleicht ist er dement? Vielleicht ist er auch nur ein Bastler?

Manchmal ist Photographieren einfacher als Nachfragen.

Dienstag, 29. Januar 2008

Artikel wie aus dem Lehrbuch

Es ist ein knappes Jahr her, da bekam ich eine E-Mail mit dem Betreff „Abdruckanfrage“. Der Absender endete auf @zeit.de

Mein im zuender veröffentlichter Artikel über das Rauchverbot an meiner Schule interessierte wohl auch Menschen in Irland und so teilte man mir mit,

das Council for the Curriculum Examinations and Assessment, Belfast, möchte Ihren Artikel “Sicherheitsrisiko Rauchverbot” in das Werk “GCE 2007 German Reading Specimen Paper” übernehmen.
Was das CCEA genau macht, wusste ich auch erst nach einem Blick in den Wissenstempel der Wikipedia:
As well as setting examinations, the CCEA advises the government on what should be taught in Northern Ireland's schools.
Was für eine Ehre! Schnell wurden Verträge per E-Mail und Fax nach Belfast geschickt.

Jetzt endlich gibt es das Ergebnis zu sehen. Mein Artikel ist Textvorlage für eine Klausur! Auf den Seiten 26 bis 28 gibt es Fragen zu beantworten, und sogar die Autorintention zu interpretieren.

Zwar scheinen ein paar Sätze leicht abgeändert, und wie sooft wurde mein Vorname als weiblich verstanden („Welchen Eindruck hat die Autorin von den Lehrern in ihrer Schule?“) aber das mindert nicht im Geringsten meine Freude darüber, dass ein Text von mir jetzt klausurrelevant ist!

Mittwoch, 16. Januar 2008

Ich bin nicht K. Riechers

Da ich schon von meinem eigenen Vater gefragt wurde, ob ich der Verfasser dieses Artikels bei bild.de sei, wollte ich hier nur kurz verlautbaren: Ich bin nicht K. Riechers.

Auch wenn es leider nicht auf alle meine Artikel der Vergangenheit zutrifft, zeichne ich -- die meisten wissen es -- grundsätzlich als Kersten A. (sprich: A-Punkt) Riechers.

Das Kürzel kar habe schließlich schon seit meiner Kindheit.

Dienstag, 15. Januar 2008

Asbest 3

Unter dem Gruppennamen So nicht! Sanierung des Karlshof. macht sich Kritik an der Asbestbeseitung mittlerweile auch im StudiVZ breit.

Die Gruppengründer schreiben, sie hätten es lange im Guten versucht, das Gespräch gesucht, Vorschläge gemacht: "Hat nicht viel geholfen. Jetzt gehen wir den zwingenden Weg".

Anscheinend haben die Initiatoren schon Rücksprache mit Anwälten gehalten und rechnen sich Chancen aus, auf einen "sofortigen Baustopp" und auf "faire Mietminderung", die mit 15% bisher zu klein sei.

In Sachen Asbest ist man weniger zuversichtlich. Dabei ist gerade das bei youtube eingestelle Video mehr als aussagekräftig.

Donnerstag, 10. Januar 2008

Asbest 2

Nun haben wir also doch den ersten Fall von Pfusch unsauberer Arbeitsweise.

Direkt über unserer Tür hängt ein Rest Asbestschindel. Es hat die Größe einer DVD-Hülle und ist definitv an mehreren Seiten gebrochen.

Genau das sollte eigentlich verhindert werden. Dass dann so ein nicht gerade kleines Stück an solch prominenter Stelle auch noch vergessen wird, zeugt von einer für meine Verhältnisse zu schnellen Arbeitsweise.

Übrigens: Mein Mitbewohner hat gestern mal einen Blick in die Asbestmüllsäcke geworfen. Ergebnis: Auch dort zahlreiche zerbrochene Schindeln.

Wir behalten das im Auge. Und hoffentlich nicht in der Lunge.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Asbest: Betreten der Baustelle verboten

Asbest (altgriech. ἄσβεστος, asbestos, „unvergänglich”). So steht es geschrieben in der Wikipedia. So klebt es an unserer schönen Karlshof-Fassade.

Unvergänglich. Bis zum heutigen Morgen. Um 7 Uhr setze ich mich an den Frühstückstisch und keinen Meter neben mir pappt eine Gestalt im Schutzanzug ein gelbes Schild so an unsere gläserne Haustür, dass ich es von innen lesen kann: Betreten der Baustelle verboten.

Der Mann schaut etwas verdutzt, als er den Daumen auf den Kleber drückend in mein Gesicht blickt. Ich schaue mindestens genau so verdutzt zurück. Für einen Bruchteil einer Sekunde überlege ich, ob dieses Schild eine zweite Runde Schlaf rechtfertigen könnte, öffne aber doch die Tür und sage: „Entschuldigung, aber in einer halben Stunde muss ich hier raus.”

Man versichert mir, dass das kein Problem sei, da ja eh erst bei den Nachbarn begonnen würde. Ich schaue die drei Meter bis zur nachbarischen Tür herüber und denke: Aha.

Kurz bevor ich zum Bus gehe, schieße ich noch einige Photos. Zwar habe ich keine Ahnung, bis in welche Entfernung Asbest gefährlich ist -- und noch splittert nichts -- aber der etwas abseits stehende Arbeiter links hat den Mundschutz herunter genommen. Ich postiere mich also auf selber Höhe und beobachte das Treiben durch mein Objektiv. Irgendwann merkt das auch der an vorderster Front kämpfende Herr und wird leicht aufgeregt. Was wir da zu suchen hätten so ganz ohne Mundschutz. Ich sehe noch mal zu dem ungeschützten Mann neben mir, aber setze dann doch nicht zur Verteidigungsrede an. Rückzug ist angesagt. Im Treppenhaus holt mich der Gasmaskenmann doch noch ein, um mir den Sachverhalt zu erläutern.

Letztendlich bin ich ihm dankbar, schließlich habe ich keine Ahnung von Asbest und er hat Recht, wenn er sagt: „Am Ende bin ich Schuld, wenn Ihnen was passiert.”

Bleibt noch festzustellen, dass die Vorgehensweise auf mich Laien vernünftig gewirkt hat. Erst anfeuchten, dann in ganzen Stücken entfernen und eintüten. Gefährlich wird es wohl erst, wenn es splittert. Ob in so einem Fall jedoch die recht schlechte Isolierung der Fenster und Türen ein ausreichender Schutz ist, wage ich zu bezweifeln. Wo die Luft durchzieht, sind böse Asbestfasern nicht weit. Oder?

Dienstag, 8. Januar 2008

Dreiste Kaffeediebe

Wer bitte ist so dreist und stiehlt einem den Kaffee? Ich habe nichts dagegen, wenn man sich mal etwas aushilft, aber gleich alles leer zu machen, das geht doch nicht. Die Situation war folgendermaßen:

Ich kam am Sonntagabend zurück in den Karlshof und während wir später noch etwas aßen schweifte mein Blick über das Küchenregal, dort sah ich das meine Kaffeetüte offen stand. Ich stand also auf um sie zu schließen und murmelte noch so etwas wie: „Da geht doch das ganze gute Aroma raus“. Dann sah ich es: Die Tüte war leer und der Traum von einem Frühstückskaffee am nächsten morgen geplatzt.

Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, beschloss ich den Täter aufzuspüren. Leider war meine Suche, trotz vieler und anstrengender Zeugenbefragungen, bisher erfolglos. Aber ich bin mir sicher, dass ich ihn irgendwann finden werde.