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Mittwoch, 9. Januar 2008

Asbest: Betreten der Baustelle verboten

Asbest (altgriech. ἄσβεστος, asbestos, „unvergänglich”). So steht es geschrieben in der Wikipedia. So klebt es an unserer schönen Karlshof-Fassade.

Unvergänglich. Bis zum heutigen Morgen. Um 7 Uhr setze ich mich an den Frühstückstisch und keinen Meter neben mir pappt eine Gestalt im Schutzanzug ein gelbes Schild so an unsere gläserne Haustür, dass ich es von innen lesen kann: Betreten der Baustelle verboten.

Der Mann schaut etwas verdutzt, als er den Daumen auf den Kleber drückend in mein Gesicht blickt. Ich schaue mindestens genau so verdutzt zurück. Für einen Bruchteil einer Sekunde überlege ich, ob dieses Schild eine zweite Runde Schlaf rechtfertigen könnte, öffne aber doch die Tür und sage: „Entschuldigung, aber in einer halben Stunde muss ich hier raus.”

Man versichert mir, dass das kein Problem sei, da ja eh erst bei den Nachbarn begonnen würde. Ich schaue die drei Meter bis zur nachbarischen Tür herüber und denke: Aha.

Kurz bevor ich zum Bus gehe, schieße ich noch einige Photos. Zwar habe ich keine Ahnung, bis in welche Entfernung Asbest gefährlich ist -- und noch splittert nichts -- aber der etwas abseits stehende Arbeiter links hat den Mundschutz herunter genommen. Ich postiere mich also auf selber Höhe und beobachte das Treiben durch mein Objektiv. Irgendwann merkt das auch der an vorderster Front kämpfende Herr und wird leicht aufgeregt. Was wir da zu suchen hätten so ganz ohne Mundschutz. Ich sehe noch mal zu dem ungeschützten Mann neben mir, aber setze dann doch nicht zur Verteidigungsrede an. Rückzug ist angesagt. Im Treppenhaus holt mich der Gasmaskenmann doch noch ein, um mir den Sachverhalt zu erläutern.

Letztendlich bin ich ihm dankbar, schließlich habe ich keine Ahnung von Asbest und er hat Recht, wenn er sagt: „Am Ende bin ich Schuld, wenn Ihnen was passiert.”

Bleibt noch festzustellen, dass die Vorgehensweise auf mich Laien vernünftig gewirkt hat. Erst anfeuchten, dann in ganzen Stücken entfernen und eintüten. Gefährlich wird es wohl erst, wenn es splittert. Ob in so einem Fall jedoch die recht schlechte Isolierung der Fenster und Türen ein ausreichender Schutz ist, wage ich zu bezweifeln. Wo die Luft durchzieht, sind böse Asbestfasern nicht weit. Oder?

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